Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Obereichstätt:
Au-EspanWeidesw. 441am Aufeld
EspanackerAckerw 135gehört zu den Hochäckern
LeitingespanWeides. 348an den Prieläckern
PrielwegespanWeidesö. 277an der Breite über den Prieläckern
SchlackenespanWeideö. 258am Schlackenhaufen des Hüttenwerkes
WassertalespanWeidew. 179;im Wassertal
KnockespanWeides. 347bei den Prieläckern am Knock

Stoffsammlung:

  • Quelle Schnetz: Ein dem Nordeutschen fremder, aber sonst sehr verbreiteter FlN. ist das so anscheinend anfänglich, dann auch der Espan. Es ist ein Graswuchs tragender zur Viehweide, insbesondere für Pferde und Rinder dienender Platz. Es ist Gemeindeland, befindet sich aber nicht in der großen, die peripheren Teile der Markung einnehmenden Allmende, sondern gewöhnlich in der Nähe des Dorfes meist innerhalb der Ackerflur. In ZONF I 121 - 133, vgl. VIII 54 ff. konnte ich zeigen, daß das viel mißdeutete Worte eine Zusammensetzung aus ê= ewa „Gesetz, Recht" in Kompositis oft mit „Gemeinde" wiederzugeben und span ist. Letzteres ist Substantiv zum Zeitwort spannen mit der Bedeutung „das Spannen", dann „Ort des Spannens". Den Ausdruck „spannen" gebrauchte man in Bezug auf das weidende Großvieh, dem man die beiden Vorderfüße oder den Kopf und einen Vorderfuß mit einem Strick zusammenband, was man eben „spannen" nannte; der Zweck war, die Tiere am Fortschreiten zu hindern und dadurch zu verhüten, daß sie dem angrenzenden Ackerland schadeten. ...
  • EK: Ist wohl auch nicht aus lat. expansio = Ausdehnung, Ausbreitung.

Internetsuchbegriff:
aes = Erz + pango = schlagen (wohl schürfen); dazu auch die "Venediger" wohl von vena = Metallader im Gestein + digero = trennen

Namenshäufigkeit:
Siehe dazu die gesammelten Espan/Aspen/aischbann unter Aespan

Sowie die Sammlungen Hessens unter LAGIS

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