Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen
Großnottersdorf
  • Quelle Dr. Michael Bachereler, "Die Ortsnamen des Bistums Eichstätt ... HSB 38: Großnottersdorf (b. Morsbach AG. Greding) Quellen zur bayr. u. deutschen Gesch. I S. 276 (Schenkungsb. d. Propst. von Berchtesgaden n. 74, 12. Jahrh.) Otramsdorf, nicht Klein-, wie die Anm. a. a. O. annimmt, Hei 501 (a.1183-95 Gund ) Othrammesdorf, Scherlein reg. term., cod. Eystad. n. 673 P.184 (a.1489) Nattmannsdorf, zum Dorf des Othramm, Audoramm (öd = Besitz). Kleinnottersdorf (b. Obermässing) AG. Greding Scherlein p. 173 Notterßdorff, Ku 251 Dorf des Nothar, des Kämpfers in der Bedrängnis.
  • Quelle Dr. M. Bacherler, Die deutsche Besiedelung der Diözese Eichstätt HSB 45/46
    Großnottersdorf Kd., Pf. Morsbach, 12. Jhrh. Otrammesdorf, ma. grousnoudaschdoarf, zu Pn Otram (196); wann die Beifügung von Großen- erfolgte, ist unbekannt. Kleinnottersdorf (Pf. Obermässing; s. Teilgebiet III A); ist über 2 Stunden entfernt und liegt auf einem anderen Bergplateau.
  • HSB 45: Betrachten wir zunächst die Pfarrorte des Landes zwischen Altmühl und Schwarzach und ihre Verteilung auf die einzelnen Namengruppen! - Pfarrorte sind heute (Sperrdruck bedeutet Urpfarrei). G r o ß h ö b i n g (Joh. Ev.), bischöfl. Pf. einst mit den Fil: Esselberg, Morsbach, Mantlach, Großnottersdorf, Göllersreuth, Günzenhofen und Schutzendorf.
  • HSB 46/47: Kleinnottersdorf D., Pf. Obermässing; 1489 Notterssdorff, ma. noudaschdoarf, zu Pn Nother (1166).
  • Kommentar Großnottersdorf und Kleinnotterdorf haben keine Bachläufe oder offene Quellen. Vielleicht findet sich in Kleinnottersdorf ja eine "kleine" Ausgabe eines Brunnens.
  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums, HSB 34 Wippendorf, abgegangen bei Großnottersdorf. Heinrich v. Wichfridesdorf 1194. Heid. 500.
  • Quelle BLfD 03.12: Kreisrunder Brunnenschacht von 36,35 m Tiefe; Durchmesser oben 3,00 m, unten 1,30 m; bis zu -5,90 m Auskleidung als Bruchsteinmauerwerk, ab da gewachsener Stein (Malm-Bankenkalke), Wassertiefe 0,60 - 1,20 m; vermutlich 16./17. Jh., oberer Rand 1997.
  • Kommentar Der Brunnen liegt genau 6464 Meter nördlich vor dem römischer Wachtposten 14/64 des Limes, also quasi eindeutig im bisher offiziel als "germanisch" definierten Feindesland. Zitat altmuehljura.de: Heute gemeinsam stark, vor 2000 Jahren von einer Mauer getrennt. Der obergermanisch-rätische Limes, früherer Grenzwall des Imperium Romanum, verlief im Altmühl-Jura von Titting über Kipfenberg bis Denkendorf. Bei Altmannstein liegt der berühmte „Limesknick“. Während Walting im Hinterland des Limes auf römischem Gebiet lag, zählte Kinding damals zum Feindesland – es lag außerhalb der schützenden Grenzbefestigung. Zitat-Ende. Offensichtlich war der Limes aber doch lange Zeit eine offene Befestigung: liminis = Türschwellen.
  • Kommentar Die Flurlage Blumengrund nw.ist von der Größe und vom Namen (Blumen = pala) her, wohl eher eine Erzschürfstelle als ein Gräberfeld
    BLfD 05/12: D-1-6933-0004 Benehmen nicht hergestellt, nachqualifiziert. Verebnetes vorgeschichtliches Grabhügelfeld mit zahlreichen Hügeln im Luftbild.
    Anfrage an das BLfD Grabhügel oder Erzschürfstellen. Antwort: Sehr geehrter Herr Stadler, vielen Dank für Ihre Mitteilung. Es könnte natürlich möglich sein, dass es sich um entsprechende Befunde handelt, die sich im Luftbild abzeichnen. Die Auswertung von Luftbildern ist oftmals schwierig, z.T. lassen isch Strukturen nicht zweifelsfrei einem Befundtyp zuordnen. Ich werde Ihren Hinweis auch an die zuständigen Bearbeiter weiterleiten. Mit freundlichen Grüßen N.N.
  • Stoffsammlung: nato = überstömen, überfließen, triefen; siehe auch Flurname Nachtweide; Natatoria = Teich, Weiher + ascio = zimmern, behauen; deascio = mit der Axt behauen; Natatus = das Schwimmen; Natile = Schwemme; das "asch" event. aes = Erz; crudus+rasis = groß = ungeschmelztes Erz. Blumengrund (pala); Hasenfeld (aes); Gereutfeld; Kuhschacher;
  • Sehr geehrter Herr Stadler,
    
    vielen Dank für Ihre Mitteilung.
    Es könnte natürlich möglich sein, dass es sich um entsprechende Befunde handelt, die sich im
    Luftbild abzeichnen. Die Auswertung von Luftbildern ist oftmals schwierig, z.T. lassen sich
    Strukturen nicht zweifelsfrei einem Befundtyp zuordnen.
    
    Ich werde Ihren Hinweis auch an die zuständigen Bearbeiter weiterleiten.
    
    Mit freundlichen Grüßen
    Ruth Sandner
    
    -----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: Hirsch, Alfred (LFD)
    Gesendet: Donnerstag, 30. August 2012 14:39
    An: Huber, Herta (LFD)
    Betreff: WG: Betreff Denkmal: D-1-6933-0004 Grabhügelfeld oder Erzschürfstellen
    
    -----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: Rupert Stadler [mailto:rupert.stadler@altmuehlnet.de]
    Gesendet: Donnerstag, 30. August 2012 14:36
    An: Hirsch, Alfred (LFD)
    Betreff: Betreff Denkmal: D-1-6933-0004 Grabhügelfeld oder Erzschürfstellen
    
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    
    das o.a. Areal wird im BayernAtlas-Denkmal beschrieben:
    Benehmen nicht hergestellt, nachqualifiziert. Beschreibung: Verebnetes vorgeschichtliches
    Grabhügelfeld mit zahlreichen Hügeln im Luftbild.
    
    In Anbetracht der Ausdehung des Denkmals möchte ich die Anfrage stellen, ist es möglich, dass
    es sich nicht um ein verebnetes Grabhügelfeld handelt, sondern um  Erzschürfstellen des römischen
    Imperiums. Dazu würde auch der Flurname passen, er lautet Blumengrund, das deutet auf pala =
    Spaten hin. Auch der in Großnottersdorf vorhandene sehr tiefe Brunnen deutet auf ein römischen
    Industriegebiet hin.
    
    Mit freundlichen Grüssen aus Eichstätt
    Rupert Stadler

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