Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen
Eichstätt
  • HSB 45: Eichtätt, alte StPfk. BMV, 899 Aichstet, zu ahd. eih Eiche;
  • Quelle Dr. M. Bacherler HSB 38/1923 Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt
    Eichstätt die zahlreichen urk. Formen s. bei Ku S. 60/61, Foe II I, 49, MB Index S. 644; davon sind die ältesten (nach Foe): Aichstet, Aihstet, Achistadi, Eichstetin (a. 899), Eichstete (Gund. P IX 247), Eichstat (Gund P IX 247), Eichstet, Eihstat, Eihestat, Eihstete (Gund. P IX 247), vgl. auch Goldast, scriptores rer. Alamannicarum tom. III pag. 92 castrum Rubilocus, quod Eichsteti dicitur, rer. zu ahd. eih Eiche; zur Stätte, Wohnstätte am Eichwald, bei den Eichen. Mit Recht hat Foerstemann den Versuch Kuglers (S. 61 ff.) den Namen Eichstätt zu aha, ach Wasser zu steilen, unberücksichtigt gelassen, denn die ältesten und die urk. Belege berechtigen nicht zu dieser Annnahme.
  • Quelle Lexikon der bayerischen Ortsnamen: Wichtige Belege des Ortsnamens lauten:
    755 - 768 (Kopie des 9 Jh.) zu 741 Haegsted
    762 (Kopie des 8 Jh.) Achistadi
    8./9. Jahrhundert zu 740 Eihstat
    804-814 Kopie des 9. Jh. Eichsteti
    863 Eistattensis ecclesiae
    9. Jahrhundert (?)zu 5. Jh. Eistetin ... civitas (die Stadt von ...) Egestensis id est (das heißt)Rubilocus
    1053 Eichstat
    1057-1075 Eichstete ... Eistete
    1068 (Kopie von ca. 1300) .. Aureatensis ecclesie
    1354 Eyhstet
    ca. 1488 (Kopie des 16. Jh.) Areat, das nun Aichstet genannt ist
    1531 Aichostadium
    1536 nouum (das neue) Aureatum
    ca. 1550 Ala ... cognomine (mit Beinamen) Narisca
    1744 Aichstet und Eichstadt, Lat. Eistadium oder Aichstadium ingleichen Driopolis und Alla Narisca ... Aistadium und Quercopolis ... Eystatt ... Aichstatt
    1799 Eichstätt und 1831 Eichstätt, Eichstädt, Aichstätt.
    Wie an anderer Stelle ausführlich gezeigt wurde, ist in den meisten alten Formen als Bestimmungswort althochdeutsch eih 'Eiche(5) und als Grundwort stat = Stätte, Stelle, Ort, Platz, Raum, Wohnstätte, Stadt (6) bzw. eine Pluralform davon feststellbar. Die Form des 9. Jahrhunderts scheint die lateinische Übersetzung des Namens und damit die erste Deutung zu sein; den locus bedeutet Ort, Platz, Stelle (7) und rubus wird 793 mit eihi gleichgesetzt (8), Keinen Zusammenhang damit läßt die Form Aureatum erkennen. Sie ist eine Erweiterung des lateinenischen Adjektives aureus = golden (9); mit diesem Namen sollte die Enstehung des Ortes in die Antike verlegt werden. Die Form Arat ist wohl eine Ablautbildung dazu. Keine sachliche und sprachliche Basis hat die Namensform von ca. 1550, die eine nariskische Schwadron zum Inhalt hat (1) Tripolis ist eine Gräzisierung mittels *** = Eiche(10) und *** = Burg, Stadt (11) Quercopolis ist eine Latinisierung mittels lateinisch quercus = Eiche (12)
    Quellen: 1) Reitzenstein Wolf-Armin Frhr v.: der Ortsname Eichstätt. In Sammelblatt Hist. Verein Eichstätt 77/78 (1984/85), S. 120-134. 2) Tr-Regensburg Nr. 39. 3) Moin Boica 49 S 14 4) Eisenmann/Hohn Bayern i. S348 5) Althochdeutsches Wörterbuch 3 -Sp 112 6) Schützeneichel: Wörterbuch S. 269 7) georges: Handwörterbuch 2 Sp. 692 8) Tr Freising Nr. 166a 9) Georges Handwörterbuch 10) Gemoll: Schulwörterbuch 11) Ebenda 12) Georges Handwörterbuch
  • Quelle Stadt Eichstätt: Stadtgeschichte
    Nach einer episodenhaften keltischen und römischen Vorgeschichte begann die eigentliche Entwicklung der Stadt um 740 mit der Errichtung eines Klosters durch Bonifatius, dem "Apostel der Deutschen", und der Erhebung des Angelsachsen Willibald zum ersten Bischof. Bereits 908 erhielt "Eihstat" Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht zur Ummauerung der Stadt.
  • Quelle Wikipedia Stand 07.03.2011: Bereits in der Hallstattzeit (8.–6. Jahrhundert v. Chr.) und der Zeit der Kelten (Latènezeit ab 5. Jahrhundert v. Chr.) befand sich eine kleine Ansiedlung ungefähr an der Stelle des Domes, die den Namen Eistedd (vermutlich aus dem Keltischen: Wohn- oder Versammlungstätte) trug. 80 bis 260 n. Chr.: Eichstätt ist Teil der Provinz Raetia und beherbergt eine kleine Römersiedlung, deren Lage jedoch heute unbekannt ist. Nördlich von Eichstätt verläuft der Limes. Dieser wird in den Jahren 213, 233 und 259 von den Alemannen gestürmt, und die Römer ziehen sich über die Donau zurück.
  • Quelle Eichstaett.de Stand 10.02.17: Um 80 bis 260: Der Eichstätter Raum ist Teil der römischen Provinz Raetia (Hauptstadt Augsburg). Der Limes, die Grenzbefestigung des Römerreiches, wird auf die Linie Gunzenhausen - Weißenburg - Pfünz - Kösching vorverlegt. In Eichstätt befand sich eine kleine Römersiedlung, deren Lage jedoch noch unentdeckt ist. In der Nähe von Eichstätt bestanden das Kastell Vetoniana (Pfünz) und die Zivilsiedlung Vicus Scuttarensium (Nassenfels).Um 260 wird die Grenzlinie nochmals vorverlegt unter Einbeziehung des Altmühlgebietes bis zur Höhe Böhming - Kipfenberg unter Kaiser Hadrian (117 bis 138); 213, 233 und 259 stürmen Alemannen den Limes, die römischen Truppen ziehen sich über die Donau zurück.
  • Boari Kommentar Von den gebürtigen Eigschdedderinnen und Eigschdeddern wird die Stadt mit Eigschdedd angesprochen. Darin ist weder ein "ch" noch ein "h" enthalten, sondern ein "g". Eine deutsche Eiche = Eichenstätte wie Sprachforscher Prof. em. Dr. W.A. Frhr. von Reitzenstein meint, enthält kein "g".
    Ergo wohl doch eher von: © AD 23.04.11 = iactura statio. Anfuhrt am Wasser = statio oder 03/12 aquae + statio (Stahlbad)
  • aquae = Heilquellen, Gewässer; Aquae Sulis = Bath, Aquae Mortuae = Aigues-Mortes, Aquae Sextiae = Aix-en-Provence, Aquae Gratianae = Aix-les-Bains, Aquae Mattiacae = Wiesbaden; Wo ist oder war die eisenhaltige Quelle? ... am Graben 09/16
  • Stahlbad = medizinisches Bad mit Wasser aus Eisenquellen; Kurort, der Eisenquellen besitzt; fons salutaris 15.04.12 = Heilquelle
  • Spottname Eichstätt: Kübelfranken wohl von cubile = Lagerstätte Lager, ferrum = Eisen + aquae = Heilquellen
    Quelle Eichstätt 10 Jahre Stadtkernarchäologie: Domplatz 5, Unmittelbar dem vermutlichen Klosterbezirk Willibalds vorgelagert, befand sich im Nordostbereich der ehemahlige Domherrnhof Arzat-Gebsattel (richtig Freyberg handschr. Vermerk Brun Appel) Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde seitens des LfD die Unterkellerung beobachtet. Im Rahmen dieser Beobachtung war es möglich, einen in Trockenmauertechnik gesetzen Brunnen zu beobachten und teilweise zu untersuchen, sowie Profilbeobachtungen durchzuführen. Hierbei zeigten sich in der noch verfügbaren Fläche wenige nicht näher interpretierbare Baubefunde, sowie Reste einer Kulturschicht, in der vorwiegend keltisches Fundmaterial geborgen werden konnte. Baubefunde, die etwa im Rahmen der ehemaligen Klosterumwehrung bzw. der Domburg zu interpretieren gewesen wären, konnten nicht beobachtet werden. (laut Prälat Sch. 2014 Schlackenfunde)
  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: A l t e n b u r g , früherer Name für die Willibaldsburg, so 1309. R 6, 160. Eichst. Sam. 27, 1. Steinberger, Beitr. zur bayer. Kirchengeschichte 1917 S. 212. Nach Dr. Winkelmann Name für eine vorgeschichtliche Befestigung)

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