Sehr geehrte Frau 2. Bürgermeisterin G. Delacroix,
sehr geehrte Damen und Herren,
nun hat ja Berching neben den Flurnamen auch noch andere Begriffe im Sprachgebrauch, die wohl eindeutig den
Römern zuzurechnen sind:
Das "Ross" im Rossmarkt kommt wohl vom römischen calcitrosus = gern hinten ausschlagend ... ich glaub mich
tritt ein Pferd.
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/ross.htm
Der Duden kennt den Begriff Ross auch und notiert:
(gehoben) [edles] Pferd, besonders Reitpferd
(süddeutsch, österreichisch, schweizerisch) Pferd
(umgangssprachlich) Dummkopf, Trottel (oft als Schimpfwort)
Herkunft: mittelhochdeutsch ros, althochdeutsch (h)ros, Herkunft ungeklärt
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Die Goissl (Peitsche) kommt wohl vom römischen Anguis sibilat = die Schlange zischt. Bekanntlich wurden die
Zugtiere damit nicht geschlagen.
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/goissl.htm
Der Duden: Synonyme zu Peitsche
Kantschu, Karbatsche, Knute, Lederpeitsche, neunschwänzige Katze; (landschaftlich) Schwippe; (schweizerisch
umgangssprachlich, sonst landschaftlich) Geißel
Herkunft: spätmittelhochdeutsch (ostmitteldeutsch) pitsche, picze, aus dem Slawischen, vgl. polnisch bicz,
tschechisch bic
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BR Der 'Bama' ist in Niederbayern ein Knecht mit einem hohen Rang, der meist für die Pferde auf einem großen
Bauernhof zuständig ist. Das Wort 'Bama' wurde zusammengezogen aus dem Wort 'Baumann' - das war derjenige
Knecht, der für's 'bauan', also für das Pflügen auf dem Acker, für den Ackerbau, zuständig war. Er musste mit
den Pferden und dem Pflug hinaus. Der 'Bama': ein hochrangiger Knecht, ein Pferdeknecht aus Niederbayern.
Sollte auch römisch sein nämlich von epona famulus = Rossknecht
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/bama.htm
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Ein Gaul war und ist ein Pferd; Ackergaul, lahmer Gaul etc. und manchmal geht einem der Gaul durch.
Wohl römisch von Equo calcarita = das Pferd antreiben bzw. gaulus = kleines Lastschiff
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/gaul.htm
Der Duden: Gebrauch besonders mitteldeutsch, süddeutsch, sonst veraltend oder abwertend
Herkunft: mittelhochdeutsch gul = Pferd; männliches Tier, besonders Eber; Ungetüm, Herkunft ungeklärt
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... mit de Berchingerinnen und Berchinger hat ma a so sei Gfredd
Sollte auch römisch sein wohl von Pferd = equus + Frenator = der zäumet. Der hat das Gfredd, bis aufzäumt ist.
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/gfredd.htm
Der Duden kennt das Wort Gfrett, süddeutsch, österreichisch umgangssprachlich
Synonyme zu Gefrett: Anstand, Anstrengung, Arbeit, Ärger, Plage, Schinderei, Verdruss
Herkunft: zu fretten
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'Hätschagal' nennt man das Schaukelpferd in der Oberpfalz. 'Gal' ist das Mundartwort für 'Pferd' oder 'Gaul'.
Und 'hätschn' ist das Dialektwort für 'schaukeln'. So bedeutet 'Hätschagal' Schaukelpferd im Dialekt.
Wohl von den Römern hetaerice = Garde zu Pferde + Equo calcarita = das Pferd antreiben.
Siehe www.boari.de/woerterbuch/haetschagal.htm
und www.boari.de/woerterbuch/hedscherpfer.htm
Der Duden notiert: Synonyme zu Schaukelpferd (schweizerisch) Gampiross; (bayrisch, österreichisch)
Hutschpferd; (landschaftlich) Schaukelgaul
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'Hamberl' sagt man in der Oberpfalz zu einem 'jungen Pferd', zu einem 'Fohlen'. hamberl das ist die
Verkleinerung von einen dialektwort "hamper" für pferd - dieses wort ist im alten dialekt oft als
kindersprachlich bezeichnet, ein kinderwort für das pferd - vielleicht ist es einfach lautmalerisch - ein
kind versucht den laut des pferdes nachzumachen also hwb hwb hamp deswegen hamper für das pferd - andere
quelle behaupten dass das hänge damit zusammen, dass das pferd herum hampelt - aber der hampelmann ist
letztlich ein niederdeutsches wort das halt ich für sehr unwahrscheinlich in der oberpfalz eher schon die
lautmalerei
Wohl römisch: ambae = beide; ambae = beide zusammen; beide sind wohl unzertrennlich Pferdemamma und
Pferdekind; Humilis = von Wuchs und Statur her niedrig, klein
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/hamberl.htm
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BR 'A Heipe' das ist in Oberbayern ein 'dummer' oder 'ungeschickter Mensch'. heipi ist im dialekt die
verkleinerungsform zum wort hap - und das wäre das wort haupt - der kopf - und wieso kommt der kopf dann zur
bezeichnung dummer mensch - weil man das vieh gerne so zählt - man hat so und soviel heipi vieh im stall -
also so und soviel stuck vieh so und soviel kopf vieh - heipi steht also letzlich für eine kuh - oder für
einen menschen übertragen - der so dumm ist wie eine kuh
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/heipe.htm
Wohl römisch: hippocomos = der Pferdewärter, der Stallknecht, Roßtäuscher; Hippomonus = Roßhirte.
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BR Ein 'Heiß' ist in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz ein Fohlen. Die Verniedlichung ist 'Heißerl'.
Es hat nichts mit 'heiß' zu tun, sondern hier wird versucht, das Wiehern eines Pferdes nachzumachen.
Wohl römisch: equus succussator = trabendes Pferd; ein Pferd das nicht gerne aufsitzen lässt = equus qui
sessorem; Schreien (wiehern) wie ein Pferd = hinnire; zu Pferde sitzen = sedere in equo; Humilis succussator =
kleiner Traber
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/heissa.htm
Der Duden kennt keinen Heissa
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hot hot hot ... Ruf des Fuhrmanns, wenn das Gespann an einer Gabelung nach rechts abzweigen soll
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/hott.htm
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Kumet
von Kummet, Pferds-Kummet = Helcium, Equi collare; Kummet-Macher = Helcioporus; Kummet-Kette = Catena collaris
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/kumet.htm
Der Duden notiert natürlich "nichtrömisch", sondern ...Herkunft mittelhochdeutsch komat polnisch chomat(o),
Herkunft ungeklärt
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BR Menad (gesprochen "Mainad") ist das Zugtiergespann meist von Ochsen, Kühen, Pferden.
Menad kommt von menen – (Zugtier) führen. Es ist ein lateinisches Lehnwort, das 1000 Jahre alt ist und vom
lateinischen menare – das Tier führen abstammt.
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/menad.htm
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Ein Gespann wurde links gesteuert. Links zog der Sattelgaul und recht (als Mitläufer) der Handgaul.
Sattelpferd wohl wie Sattel sondern wie Satellit = Trabant
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/pferd.htm
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BR Der Rosskipperer - das ist in Altbeiern der Pferdehändler
- a ross ist das dialektwort für ein pferd - und kipperer - darin steckt letztlich eine mittelalterliche
berufsbezeichnung - der kipper war im mittelalter derjenige der mit einer waage münzen wiegt - wenn die waage
kippt - ist das wiegen eben abgeschlossen - deswegen heisst der kipper - die münzen hat man früher wirklich
gewogen - nach gewicht - weil etwa in der mark - eine mark silber drinn sein sollte - daher auch alte
münzbezeichnungen wie pfund - ist eigentlich ein gewicht - und diese leute hatten ziemlich den ruf das sie
betrogen zu haben - zum eigenen vorteil wo des nur ging - deswegen kommt das wort kippern zu der bedeutung
betrügerlisch handeln schlechthin - jetzt auf dem land heute ist derjenige der diesen ruf hat eindeutig der
viehhändler - deswegen in der mundart -der kipper der viehhändler und der rooskipper der pferdehändler aus
altbaian -
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/rosskipperer.htm
Wohl von manicipare = verkaufen
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Wüah ... Marschbefehl für Ochsen, Rindvieher und Rooss
Siehe dazu www.boari.de/woerterbuch/wueah.htm
Wohl von via = Straße
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Mit keltisch-römischen "Grias Enk" aus Eistetensis civitas an die Kelten und Römer in und um Berching
... mehr dazu sehr gerne und auch sehr viel ... und mit de Leit sollad ma scho redn, weil mit de Oxn redd ma
ja a ....
Rupert Stadler
Roms zur Zeit wohl effektivste Waffe, mehr als 820 MB: www.boari.de
The Romans currently most efficient Wapon over 820 MB: www.boari.de
nostra aetate quasi arma efficacissima Romanorum antiquorum: www.boari.de = Citizen Scientia
Grüsse auch an Herrn "Germanisierungsbeauftragten" & Bezirksheimatpfleger Dr. T. Appl
Zurück zu den Ortsnamen, bitte die Ochsen anklicken.
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