Originaltext: Zum Namen Scheewiese 1107, Wiese auf der Schnee 115 vergleiche die schneie = die Schneide, die Grenze, Grenzweg auch im Niederdeutschen snee = snede; ist die Wiese an der Schneide, an der Stelle, wo das Flüßchen Schutter die Flur schneidet; der Flurteil am linken Schutterufer heißt nämlich "auf der Schnee", jener rechts der Schuttter dagegen "über der Schutter" oder "Mooswiesen". Von schnee = schneie Schneide, Grenze kommt vielleicht auch der nicht seltene Mühlenname "Schneemühle" d. i. Mühle an der Grenze der Dorfflur. ...
Stoffsammlung:
- Die heiligen Plätze, die der weißen, hellen, strahlenden Wilbeth geweiht waren, wurden später vom Christentum übernommen und "Maria Schnee" genannt. Auch im Namen "Maria Schnee" erkennen wir die weiße, wie Schnee hellstrahlende Göttin, als welche auch Maria dargestellt ist: sie trägt ein strahlend-weißes Kleid und einen himmelblauen Mantel, umrahmt von den glänzenden Sternen des Himmels: Orts- und Flurnamen: alle Marienorte wie Maria Schutz, Villach Kärnten, die Vilalp in Tirol, die Wildalm in Oberösterreich, Wildon in der Steiermark, ...
- Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore
Nach der Legende hat Maria durch einen Schneefall im August den Platz für diese römische Kirche angezeigt. Der Gedenktag wird daher auch "Maria Schnee" genannt
- Ein Ziel für Wallfahrer und Ausflügler gleichermaßen ist der "Dom der Buckligen Welt", die weithin sichtbare Kirche von Kaltenberg "Maria Schnee".
- Maria-Schnee-Kirchen
In den Alpen-Gebieten weisen die vielen "Maria-Schnee-Kirchen" auf dieses Fest - Lugnasad - hin. Sie beinhalten in ihrem Namen das Helle, Strahlende. Das Fest "MARIA-SCHNEE" wurde am 5. Gaia August gefeiert, also sehr nah zu Lugnasad. Und gerade diese "Maria-Schnee-Kirchen" werden oft mit den seltsamsten Sagen und Myhten verbunden. Sehr oft kommt ein heiliger, strahlender Stein vor, der mittlerweile in die Kirche integriert ist, von ihr überbaut oder ganz in der Nähe steht. Scheinbar war dort zu bestimmten Zeitpunkten, und wohl besonders an Lugnasad oder eben an den nahe darum gelegenen Festtagen die Energie auf ihrem Höhepunkt und in der Lage, bestimmte Trancezustände zu fördern, die Lichterscheinungen und Energiewahrnehmungen ermöglichten. An solchen Orten wurden dann je nach Kultur und Religion entweder Götter, Engel oder die Heilige Mutter Maria gesehen - siehe Lourdes. Die heilige Bernadette erblickte die Maria in Lourdes auf einem Felsen, dessen Name "Massabielle" ist, was "strahlender Stein" bedeutet. Maria-Schnee-Kirchen liegen stets auf exponierten, windumtobten kargen Bergspitzen mit weiter Sicht.
- ... Der Pfarrer von Trun schaute zum Fenster hinaus, ehe er die Läden schließen wollte. Rings um Trun war es schon Nacht, und die Welt schien zu schlafen. Was aber strahlte dort oben auf dem Felsenhügel so hell und klar? Niemals hatte er so etwas gesehen. Hatte sich ein Stern herniedergelassen, um mit seinem Silberlicht die Schrecken der Nacht zu verscheuchen? Dort mußte es sein, gerade dort, wo die kleine Kapelle des heiligen Sebastian stand. Der Pfarrer rieb sich die Augen, hatte er sich getäuscht oder träumte er? Nein, es war Wirklichkeit. Der Gedanke, daß es sich hier um ein Phänomen handle, ließ ihn nicht los. Sollte der Himmel ein Zeichen geben für die Zukunft? Oder hatte gar die Muttergottes selber einen Wunsch für ihn und sein armes Volk? Arm waren sie ja alle hier, diese Bauern und Hirten. Ihre Hütten, Häuser, Weiden wurden stets von Lawinen bedroht. Und wie manches Haus war schon durch Feuer zerstört worden! "Heilige Maria, Muttergottes, bitte für uns arme Sünder", betete er und schaute hinauf, bis das Licht erlosch. Er nahm sich vor, einstweilen zu schweigen über sein Erlebnis.
Am nächsten Abend aber wurde er von neuem überrascht durch das wunderbare Licht auf dem Felsenhügel. Er konnte den Abend von jetzt an kaum erwarten. Und als er das Licht immer wieder sah, betete er so inständig wie noch nie zur Königin des Himmels, daß sie ihn erleuchte. Nicht lange ging es, als ihm von den Leuten des Dorfes erzählt wurde, auch sie hätten das wunderbare Licht gesehen, und alle waren in ihrem kindlichen Glauben davon überzeugt, daß die Muttergottes selber in dem Lichte zu ihnen komme. In fernen Höfen erzählte man davon, und manche einer legte beim Zunachten den Weg nach Trun zurück, um das wunderbare Licht zu sehn. Ja, auch dem Abt des Klosters Disentis wurde die Kunde davon überbracht. Es mag eine große Freude und Zuversicht die Herzen erfaßt haben in jenen Tagen. Der Pfarrer von Trun wurde davon am tiefsten ergriffen. Es drängte ihn zum Versprechen, oben, wo das Licht erschien, zur Ehre der Muttergottes eine Kirche zu bauen, damit sie weiter leuchte für alle Menschen, die da zu ihr kämen in zukünftigen Zeiten. Als er diesen Plan den Leuten kundtat, weckte er so großen Opfersinn in den Herzen, daß sie beisteuerten, was sie nur konnten, für das geplante Heiligtum. "Maria Licht" sollte es heißen, sagte der Pfarrer, denn da oben auf dem Felsenhügel, wo die Alten einst zum Götzendienst ihre Feuer angezündet hatten, wünsche die Muttergottes, die Besiegerin des Satans, ihr Licht der Gnade zu verbreiten.
- Quelle jahreskreis.info: Schneeweißchen und Rosenrot
Jeder von uns kennt noch das Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot". Unter seinem Pelz verborgen leuchtet Gold und steckt ein junger Prinz - der junge Sonnenkönig. Und die beiden Mädchen "Schneeweißchen" und "Rosenrot" verkörpern, wie ihr symbolträchtiger Name schon besagt, die junge Göttin Brigid. Ja und die alte Mutter, die dem Bären im Winter Zuflucht gewährt hatte, ist niemand anderes als die alte Erdmutter, die Frau Holle oder auch Frau Percht. Wieder einmal sieht man, was wir für wunderbare Märchen haben, die auf ganz versteckte Weise das alte Kulturgut weitergetragen haben.
- Schnee- oder Riesenkoppe, Snežka Sniezka poln.
- Wilbeth - die weisse Frau
In den Erzählungen treten immer wieder die drei Jungfrauen aus dem Nebel hervor, in langen weißen Gewändern, licht und hell. Eine von ihnen hat eine silberne Mondsichel auf der Stirn. Wenn der Hahn kräht, oder wenn das Angelus-Läuten ertönt, sind sie verschwunden. Nur selten und ganz zufällig können Menschen sie erspähen, denn sie halten sich vor ihnen verborgen. Im Sagengut unserer Heimat werden sie manchmal auch "Wildfrauen" oder "Waldfrauen" genannt, die meist in Höhlen, den "Frauenhöhlen" wohnen. Alle diese Frauengestalten tragen die Züge der drei Göttinnen, der drei "Schieren", wie sie auch geheißen haben müssen. SCHIER germanisch SKIRA bedeutete ursprünglich "glänzend, unvermischt; hell, durchsichtig, weiß; ohne Makel, lauter". Damit waren zweifellos die Göttinnen-Eigenschaften beschrieben. Der Sinn des Wortes wandelte sich schließlich zu unserem Dialektausdruck "schiach" für "häßlich, grausig, widerwärtig".
: Ein heiliger Ort der Vorzeiten ist wohl zu Zeiten der Römer wie eine Bühne zu sehen. So könnte aus dem keltischen skira über das römischen scenae der Schnee von heute geworden sein.
- Quelle Dr. Buck: Schein = öfters aus altem Scegin-, dieses aber bald = scagin, scahin = Schachen.
Schachen, m. = kleines zungenförmiges Gehölz z. B. Mandelschachen siehe auch interessanter Link dazu
- Quelle ...Unser keltisches Erbe: Vermutlich sind manche der heiligen Plätze, die der hellen Wilbeth geweiht waren, später vom Christentum als "Maria Schnee" übernommen worden. Denn diese Maria-Schnee-Kapellen und Kirchen liegen an ähnlich exponierten Höhenplätzen wie die Katharina-Kirchen. Sie sind oftmals entfernt von Dörfern und Weilern auf vorspringenden Bergnasen errichtet. Der Name "Maria Schnee" gibt wieder die wie Schnee hellstrahlende starke junge Göttin an, als welche auch Maria dargestellt ist: sie trägt das strahlend-weiße, makellose Kleid der mädchenhaften Göttin und den hellblauen Mantel in der Farbe des Himmels. Um ihren Kopf strahlen die Sterne des Firmaments als Sternenaura. Archäogeodäten haben zu überlegen gegeben, ob Kirchen dieser Art nicht über früheren Vermessungspunkten oder exponierten Peilsteinen errichtet worden sein könnten und deren Sakralität fortsetzen. Diesbezügliche Untersuchungen sind noch ausständig.
Daß die Maria-Schnee-Kirchen alte, vorchristliche Kultstätten fortsetzen, beweist "Maria Schnee" im ehemaligen Deutsch-Böhmen: dort steht ein großer Steinblock in einer Nebenkapelle, der durch einen Mittelspalt geteilt ist und viele in den Stein gehauene Schalen aufweist, in welche früher Getreide und Kerzen geopfert worden sind
- gefunden ... Schneeberg Frey Nr. 392 ist der Nordhang des Heiligenbergs, wo der Schnee länger liegenbleibt.
Internetsuchbegriffe: maria schnee schneeberg
Namenshäufigkeit: 85128 Wolkertshofen
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