Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Seubergsdorf: Vorwort ... Seyferßdorff

In "Unser keltisches Erbe" findet sich folgender Text:

Flurnamen
Nach den geschilderten Gegebenheiten ist es wohl nicht denkbar, daß die Namensgebung der Fluren nach Ameisen, Grillen, Mücken, Gelsen, Amseln, Vögeln, Hühnern, Gänsen, Enten und anderem Kleingetier erfolgt wäre, wie es die Flurnamenforscher allen Ernstes und ohne dabei zu erröten, behaupten. Tiernamen solcher Art wurden, ebenso wie Pflanzennamen, sicherlich überhaupt nicht für Flurkennzeichnungen verwendet, da deren Gattungen überall vorhanden waren und daher nicht ortsbestimmend gewesen sein konnten.

Unseren vielen schönen alten Märchen können wir entnehmen, daß der Mensch gewohnt war, in engem Kontakt mit gefährlichen Wildtieren zu leben, wie Wölfen und Bären, deren Vorhandensein im dichten Wald, sozusagen vor seiner Türe, ihm vertraut war. Selbst diese Raubtiere waren nicht landschaftsbestimmend genug; sie scheinen kaum in Flurnamen auf.

Für die Flurnamenbenennung mußten ganz andere, lebenswichtige Gegebenheiten, wie Fluchtburgen, Tore, Wälle, Wehrtürme, Straßen, Brücken, Furten, Verhaue, Höfe, Dörfer usw. oder markante Landschaftspunkte und -szenerien, wie Flüsse, Seen, Felsen, Berge, Wälder, Tobeln, Täler ... auschlaggebend gewesen sein. Denn bis heute ist noch niemandem, der eine Gegend mühevoll gerodet und zu seiner Heimstätte gemacht hat, eingefallen, diesem seinem entbehrungsvoll abgerungenem Land einen nichtssagenden Namen nach Gelsen, Mücken, Grässern, Sträuchern ... zu geben, oder sonst einen Namen einfach aus der Luft zu greifen.

Zitat von Jacob Grimm:
Wenn die uralte Zeit noch irgendwo haftet in der neuen, so ist es in der Benennung von Dorffluren, weil der einfache Landmann viele Jahrhunderte hindurch kein Bedürfnis fühlte sie zu ändern.


Eichstätt November 2009, Rupert Stadler

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