Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Pietenfeld: Pelzerfeld 1412

Originaltext: angrenzend an den Wald Pelzerfelder; vgl. Pelz Zweig Gebüsch.

Stoffsammlung:

  • Quelle Buck: Pelz wie Belz, Volz
    1. Zweig, Rute, 2. Gebüsch 3. Weidengeflecht, Damm, Zaun wahrscheinlich aus lat. fulcire (mit Ruten einflechten, stützen)-
  • Quelle Schnetz: Der Belz, Pelz "Zweig, Rute, Rutenzaun. Gebüsch"
  • Als zweckmäßig erweist sich das "Pfropfen hinter die Rinde" von Ästen, die einen Durchmesser von 3 bis 6 cm besitzen. Die landläufig auch "Belzen" genannte Methode ist auch für Ungeübte einfach nachvollziehbar und erlernbar und somit weit verbreitet.
  • Frühes Rom ... um 800, Pomona, der römischen Göttin der Früchte, wird die Erfindung des Okulierens (Veredeln mittels eines Triebauges unter der Rinde des Wildlings) zugeschrieben.
  • Quelle Härdl: Eine rationelle Obstkultur war aber nur möglich, wenn man auch das Veredeln von Obstbäumen an Wildlingen lernte. Der bairische und österreichische Dialekt hat für die Tätigkeit des Veredelns den Ausdruck pelzen von dem lateinischen Wort pellis,-is = Haut, Rinde übernommen. Das entsprechende lateinische Verbum heißt impellitare, das sich in der weiteren Entwicklung zu impeltare verkürzt und "einrinden, in die Rinde einsetzen" heißt. Im Ahd. wandelt sich das Verbum zu "pelzôn" und im Mhd. zu "pelzen". in manchen Gegenden ist pelzen = setzen, pflanzen, während man heim Veredeln von Abpelzen spricht.

Internetsuchbegriff:
okulieren römer
pelzen römer

Namenshäufigkeit:
07745 Jena-Ammerbach, 64283 Darmstadt, 73278 Schlierbach, 85111 Pietenfeld, 85131 Pollenfeld, 85131 Wachenzell, 85135 Pollenfeld-Preith, 86633 Bergen, 90574 Roßtal, 90556 Cadolzburg, 90614 Ammerndorf nw., 91788 Mittelmaterhof s. hist, 96264 Altenkunstadt, 92265 Edelsfeld-Weissenberg nö., 92281 Breitenstein, 94339 Leiblfing-Obersunzing s., 92334 Holnstein, 92364 Sallmannsdorf sw, 96126 Ermershausen, 96264 Altenkunstadt, 96450 Coburg/ Wüstenahorn w.,

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