Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Möckenlohe: Hieselmannshofacker (490)

Originaltext: -

Stoffsammlung:

  • hic = hier
  • Die Manen sind ein allgemeiner Begriff mit dem die Römer die Geister der Toten bezeichneten. Enger gefasst versteht man darunter diejenigen, die man dadurch versöhnte, dass man den Verstorbenen ein angemessenes Grab gab und sie regelmässig bei offiziellen Festen (Rosalia, Parentalia oder Feralia) ehrte. Ihr Opfertier war die Ziege. Der Kult hatte gewissenhaft nach strengen Regeln vor Herd oder Lararium zu erfolgen. Wurden sie vernachlässigt, so wurden sie zu Lemuren und schickten einem böse Träume.
  • Manes
    (lat. di manes 'Manen-Götter', Manen) Diese waren bei den Römern den Lebenden meist gut gesinnte Totengeister und galten als Seelen der Verstorbenen. Ihnen waren die Begräbnisplätze geweiht.
  • Die Parentalia, die vom 13.-24. Februar dauerten - in dieser Zeit blieben Tempel geschlossen und es durften keine Hochzeiten stattfinden - sollte die Ruhe der Toten sichern. Es war alter Glaube, dass die Geister der Verstorbenen in einem schattenartigen Zustand im Grab oder in der Nähe der Asche ihres Körpers weilten. Diese Geister nannte man manes (heißt soviel wie "Mächte", "gute Götter"). Man glaubte, dass die Manen regelmäßig Nahrung brauchten, um "lebendig" zu bleiben - deshalb gab man den Toten bei der Beerdigung eine reichliche Mahlzeit (silicernium) mit ins Grab. Diese Speisen mußten nun jedes Jahr erneuert werden, da die Manen sonst hungrig und bösartig wurden und die Lebenden quälten. So hatte jeder Römer die Pflicht, alljährlich am Todestag von Vater und Mutter dafür zu sorgen, dass sie fürs nächste Jahr genug zu essen hatten. Mit der Zeit bürgerte es sich ein, dass die Römer dies jedoch nicht mehr an den bestimmten Todestagen machten, sondern dass die Zeremonien nur mehr während der allgemein geltenden Parentalia abgehalten wurden
  • Versteckt sich hinter dem Hof im Dialekt eventell ein "Hefla" = lat. ofella
  • gefunden ... Die Römer verbrauchten viel Honig und im Kochbuch des berühmten römischen Kochs Apicius im 5. Jahrhundert nach Christus gehört er wie Gewürze, Kräuterpflanzen und Dörrobst zu den Grundzutaten
  • Pomona. Das Bild der galloromanischen Fruchtbarkeitsgöttin ist - auch in Rheinhessen - überliefert in zahlreichen Tonfiguren mit Obstkorb und Baumstamm, einem Apfel in der Hand und einem Hund als Begleiter, der ihren Garten bewacht.
  • gefunden ... lat. ofella = Bissen (Obst)Stücklein ... ergibt wohl den Hieselmanns-Hof.
  • Die bayrisch-österreichischen Begriffe Kletze oder Kletzen könnten wohl sprachwissenschaftlich auf dem lat. enucleo = entkernen basieren.
  • Gefordert sind auch hier Sprachwissenschaftler, aber auch die im hiesigen Dialekt bekannte Hutzel (Hutzelbirn) könnte einfach aus dem lat. utensilia = Ausrüstung, Lebensmittel, Bedarf - lautmalerisch verstärkt mit vorgesetztem "H" - stammen. .
  • Quelle ht tp://www.ute.at/hausnamen-hofnamen_mauerkirchen/orte/burgkirchen.html
    Der Flurname Kletzl ist entstanden aus dem Diminutiv zu ma. Kletze "Dörrbirne" aus bair.-mhd. *kchloetze (Schmeller I, Sp. 1342); vgl. Kletzlmühle (Reutner/Bito/Wiesinger IV, 89).
  • Aus all diesen Indizien ergibt sich aus meiner Sicht die sehr hohe Wahrscheinlichkeit auf Herstellung von Dörrobst.
  • Lebensmitteltechnisch gesehen mussten die Erträge der römischen Obstplantagen entweder ins Faß oder aber getrocknet werden.
  • Wie das genau geht, können Sie hier nachlesen ...Dörrobst ... Dafür wurden Obstschnitzel auf lange Schnüre gefädelt und in zugigen Unterständen oder in trockenen, warmen Räumen aufgehängt.

Internetsuchbegriff:
manes römer

Namenshäufigkeit:
85111 Möckenlohe (Hiesemannshofacker), 85116 Egweil

Internetsuchbegriff:
hutzel
kletze

Namenshäufigkeit:
34346 Hannoversch Münden, 37308 Heiligenstadt, 37355 Bernterode, 57334 Bad Laasphe, 65719 Hofheim, 66115 Saarbrücken, 73495 Stödtlen w., 74564 Crailsheim, 74572 Blaufelden-Gammesfeld, 79232 March, 82239 Alling, 82362 Weilheim, 82398 Polling-Oderding n., 85072 Buchenhüll, 85072 Landershofen, 85110 Arnsberg, 85111 Pietenfeld, 85111 Möckenlohe, 85113 Böhmfeld, 85114 Buxheim, 85114 Tauberfeld, 85117 Eitensheim, 85122 Hitzhofen, 85128 Nassenfels, 85128 Wolkertshofen, 85135 Titting, 85235 Odelzhausen, 86511 Schmiechen-Unterbergen, 86633 Neuburg, 86676 Ehekirchen, 86874 Tussenhausen n., 90547 Stein, 91154 Roth, 91171 Greding, 91174 Spalt, 91180 Heideck, 91207 Lauf-Höflas, 91349 Egloffstein, 91413 Neustadt/Aisch, 91614 Mönchsroth, 91719 Heidenheim, 91723 Dittenheim-Windsfeld, 91757 Treuchtlingen, 91757 Treuchtlingen-Möhren w., 91781 Weißenburg, 91785 Pleinfeld, 91788 Pappenheim, 91792 Ellingen, 91795 Obereichstätt, 91798 Höttingen, 91801 Markt Berolzheim, 91804 Mühlheim, 91809 Konstein, 92280 Kastl, 92331 Parsberg, 92339 Beilngries, 92342 Freystadt, 92355 Velburg, 92507 Nabburg, 94501 Aldersbach-Pörndorf w., 94522 Wallersdorf-Haidlfing s., 94563 Otzing s., 95152 Selbitz, 95180 Berg, 96106 Ebern, 96188 Stettfeld, 96317 Kronach, 97232 Giebelstadt-Essfeld, 97437 Haßfurt, 97453 Schonungen, 97500 Ebelsbach, 97717 Sulzthal, 97828 Marktheidenfeld, 97464 Oberwerrn, 97708 Bad Bocklet-Großenbrach, 97780 Gössenheim-Sachsenheim, 99423 Weimar,

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