Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Möckenlohe: Brühlwiese (197)

Originaltext: In der Nähe vom Prielhof

Stoffsammlung:

  • Wohl von ahd. brogilus; bruoil. Brühl bzw. Priel ist eine mit Buschwerk bewachsene Wiese und sehr naß.
  • Quelle ht tp://artefax.de/geschichte/heidenheim/flurm.html
    Brühl (1721-1731), Brühlacker (1715-1718)Brühl, so hießen einst die Wiesen unterhalb der Gallenmühle beim heutigen Tal-Kindergarten. Der Flurname ist im deutschen Sprachraum weit verbreitet und fast in jedem Ort im Hahnenkamm und seinem Vorland heimisch. Er haftet vorwiegend an ertragreichem, oft mit Buschwerk bewachsenem feuchten Wiesenland, das an einem Bach, vielfach vor dem Ort gelegen ist und bewässert werden kann. Die Brühle wurden später meist in gutes Wiesenland, auch in Ackergebiet umgewandelt. Nach den Forschungen bekannter Sprachwissenschaftler ist Brühl ein Lehenwort aus dem keltischen "brogilus" und hatte ursprünglich die Bedeutung "eingehegtes Gehölz". Es hat sich aber in Form und Bedeutung mannigfach gewandelt. Man hat erkannt, dass die Brühle meist mit einem Herrenhof (Meierhof) in Beziehung stehen, wie z.B. in Westheim und Hechlingen. In Heidenheim gehörte der Brühl zum Bauhof des Klosters. Unter dem Verzeichnis der Wiesen und Äcker des Klosters um 1400 wird genannt: "Item der Brühl mit aller seiner Zugehörung 9 Tagwerk tragen 1 Gras. Item ein Gerlein (siehe Ger) gelegen hinten an dem Brühl, hat gehabt der Bierspeihel". Die Tatsache, dass die Brühlwiesen nur ein Gras trugen, lässt vermuten, dass sie vom Kloster auch zur Weide genutzt wurden.
  • siehe auch Brücklwiese

Internetsuchbegriffe:
lat. proluvies

Namenshäufigkeit:
85111 Möckenlohe, 91792 Ellingen, 91795 Obereichstätt, 91757 Treuchtlingen, 91804 Altendorf,

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