Originaltext: Lindenbuglgwend 1187: zum Baumnamen Linde; Lindla = Lindengehölz. Schlehenheckengwend 1601 - 31: bei Schlehdornhecken. Sommerkellergwend 128 - 131: an einem Sommer- oder Bierkeller gelegen. Stabwiesen 2570 ff- Stabwiesgwend 1557 ff.: die Grundstücke haben alle eine gleichlange, schmale, stabartige Form. Taferngwend 1576: schon in der Buxheimer Ehehaft von 1496 sind zwei Tafernen Wirtschaften verzeichnet vgl. Rieder a. a. o. IV 17. VI 92.
Stoffsammlung:
- Quelle Buck: Wand ... in Gewand = Flur, Feldfläche bestimmter Richtung, Ackerkomplex, der dieselbe Länge und Richtung hat. Ahd. giwant terminus Grenze von wanden, anwanden, angrenzen, da want Wand das Ende, die Grenze bedeutet. Anwand für Anwander m. Ackerstreifen, der auf den Nachbarn oder einen Feldweg stößt, öde bleibt oder nach dem Ackern umgegraben wird, in der Regel als "Radwende" für das Pflugrad dient. Mundartlich Gewann = Gewand.
- Quelle Eberl: Wann, Wand, wie Gewand, Gewann, Gwend, siehe, ahd. giwant, mhd, gewant = Wendung, die Stelle, wo an der Anwand der Pflug gewendet wird. Das Gewann ist das ganze zwischen den beiden Anwandern liegende Feldstück. Die Wanne, Wand = Grenze überhaupt.
- Quelle Vollmann: Die aus gleichwertigen Äckern oder Wiesen bestehenden Unterabteilungen der Feldflur heißen oberd. Gewanden oder Gewende, mitteld. und niedd. Gewanne vgl. S. 6 ; Einz. die auch das Gewand Gewann, ahd. giwanta, mhd. gewande, Nebenf. das Gewend, mhd. gewende. In Schwaben und Baiern wird auch ein einzelner Acker als Gewend oder Anwand bezeichnet lange und kurze Gewende = lange und kurze Äcker; früher war G. auch ein Längenmaß eine Ackerlänge von 16 Ruten von je 16 Schritt und ein Flächenmaß etwa ein Morgen. Schwäb. ist ein Gewanden= oder Anwandacker ein Acker, auf dem die Besitzer der im rechten Winkel auf ihn stoßenden Äcker den Pflug zu wenden berechtigt sind.
- EK: ... das waren die Pflugwender ... eher jedoch wohl von
- "gensgenero vendo" = Landverkauf an römische Siedler. Lat. gens kann auch Landschaft, Heimat, Gebiet bedeuten
Internetsuchbegriffe: genero vendo; genero veno do = an jemanden verkaufen; quantum?
Namenshäufigkeit: Siehe dazu auch die LAGIS Gewend und Gewende und natürlich die gesammelten Boari-Quenda
Weitere: 07333 Unterwellenborn (Am Gewände) Thüringen, 34292 Ahnatal (Kassel Hessen), 34593 Nenterode, 35043 Marburg-Bauerbach, 37083 Göttingen, 37215 Witzenhausen, 37308 Heiligenstadt, 37308 Martinfeld, 51580 Reichshof, 57072 Siegen, 57223 Kreuztal, 63928 Eichenbühl, 65719 Hofheim, 66663 Merzig, 71032 Böblingen, 72108 Rottenburg-Kiebingen, 73479 Ellwangen-Stocken, 74572 Blaufelden-Emmertsbühl ö., 74613 Öhringen, 74635 Kupferzell, 75339 Höfen/Enz, 76131 Karlsruhe, 79232 March, 98646 Hildburghausen, 98673 Harras, 99084 Erfurt, 99423 Weimar n., cz Mährisch-Schönberg (Šumperk)
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